Rückblick – Salone del Mobile 2025 Jungunternehmer-Event auf Ibiza
Von 8. bis 13. April 2025 fand der Salone del Mobile in Mailand statt. Natürlich war unser Team-MZE bei der Leitmesse der europäischen Einrichtungsbranche vor Ort, um Trendscouting und Networking zu betreiben. Welche Interior-Trends sich in Mailand gezeigt haben, möchten wir gerne mit Ihnen teilen.
Unser erster Eindruck: Mailand ist immer noch „the place to be“ für Einrichter, Raumausstatter und Interior-Designer – das Angebot der Aussteller war exzellent und wurde hochwertig präsentiert. Neu: Viele Aussteller gehen von der Messe in Rho in Richtung des innerstädtischen Design-Viertels Brera und präsentieren ihre Kollektionen in exklusiven Showrooms.
Organische Formen sind gekommen, um zu bleiben
Was sofort ins Auge fiel – die Formensprache der Möbel hat sich im Vergleich zu 2024 kaum verändert. Man lässt den Kollektionen die Luft, sich zu entfalten und setzt weiterhin auf organische, runde Formen im Möbeldesign. Auch der runde Esstisch (im großen Format) ist stark im Kommen und bietet ein kommunikativeres Setting als die klassische rechteckige Form. Häufig gezeigt in Kombination mit einer Tischplatte aus Marmor oder Keramik.
Immer populärer werden auch Wandverkleidungen z. B. im Wohnzimmer. Eine tolle Möglichkeit, um den Umsatzrückgang im Bereich der klassischen Wohnwand zu kompensieren. Außerdem können Einrichter mit individuellen Wandgestaltungen exklusive Designs realisieren, die die Großfläche nicht bieten kann.
Bei den Hölzern ist ein Rückgang im Bereich der Eiche zu bemerken. Hölzer und Furniere werden ruhiger und durchgängiger. Immer öfter werden Nuss- und Kirschbaum sowie Ulme gezeigt – hier finden sich viele hellere Nuancen. Ein erfrischender Trend, der sich hoffentlich auch am heimischen Markt niederschlagen wird. Werden gebeizte Hölzer eingesetzt, zeigen sich diese sehr dunkel. Metallgestelle werden immer öfter im Ton der Stoff-Farben beschichtet – das populäre Schwarz oder Chrom ist rückläufig.
Haptik und Natürlichkeit bleibt im Trend
In Mailand ließ sich beobachten, dass der Trend zu groben, natürlichen Materialien weitergeht – das heißt: Möbel und Oberflächen dürfen ruhig etwas unperfekt wirken und eine fühlbare Struktur haben. Sie werden noch rauer, griffiger und spannender – oft durch neue Techniken oder Materialien, die in der Forschung entwickelt wurden. Dabei geht es heute weniger darum, ständig Neues zu erfinden, sondern mehr darum, aus dem Bestehenden das Beste zu machen.
Skulpturale Designs werden dezent durchbrochen
Parallel zu den oft skulpturalen Möbeldesigns werden harte Linien bewusst mit mehr Textilien und dem gezielten Einsatz von Pflanzen auflockern. Auffällige Muster, kräftige Farben und luxuriöse Materialien werden kombiniert, um Räume mit Persönlichkeit und Tiefe zu schaffen.
Traditionelle Stoffe wie Brokat werden in modernen, matten Farbtönen wie Beige und Off-White neu interpretiert und mit Pastellfarben kombiniert. Zudem feiert das Design der 1960er Jahre ein Revival, gekennzeichnet durch geometrische Muster und Vintage-Elemente, die eine spielerische Note in die Innenraumgestaltung bringen. Auch Materialien wie Bouclé, Cord, Mohair-Velours, Leinen oder sogar Brokat erleben ein Comeback.
Farbtrends aus Mailand
Die Farbpalette reicht von warmen Neutraltönen (Taupe, Sand, Mocha) bis zu satten Akzenten wie Barolo-Rot oder Smaragdgrün. Farblich dominierten warme Neutraltöne wie "Mocha Mousse", ein elegantes Braun, das in Polstermöbeln mit weichen Texturen wie Bouclé präsentiert wurde. In vielen Kollektionen wird mit erdigen Farbtönen wie „Terra“ gearbeitet. Auch dunkle Grüntöne, sanfte Gelbtöne und das dezente Greige (Beige mit hohem Grauanteil) fanden sich allen Showrooms. Schwarz wird durch Graphit und Schiefertöne abgelöst. Zudem erlebt die Farbe "Barolo", ein tiefes Weinrot, ein Comeback und setzt kräftige Akzente bei Textilien und Möbeln.
Euroluce – Special zu Design-Leuchten
Die Euroluce zeigte verblüffende Lichtkonzepte, verspielte Leuchten, das Beste aus Material, Licht und Form mit zum Teil sehr künstlerischen Aspekten. Handgeblasenes Glas spielt immer noch eine große Rolle, aber die Materialvielfalt wächst wieder. Besonderes Augenmerk galt der Integration von Künstlicher Intelligenz und Smart-Home-Technologien, um personalisierte und energieeffiziente Beleuchtungskonzepte zu schaffen. Moderne Beleuchtungssysteme nutzen KI, um das Lichtniveau dynamisch an die Tageszeit, Wetterbedingungen und Raumnutzung anzupassen. Ein sehr spannender Trend im Bereich der Digitalisierung, der dem Fachhandel mit hoher Beratungskompetenz entgegenkommt.
Highlight: MZE-Branchenstammtisch in Mailand
Ein echtes Highlight für MZE war unser Mailänder Branchenstammtisch zum 40-jährigen Jubiläum von MZE. Alle verfügbaren Plätze waren ausgebucht und viele MZE-Mitglieder ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit uns zu feiern und die Eindrücke des Salone del Mobile 2025 gemeinsam zu reflektieren. Es war ein wundervoller Abend im Kreise vieler geschätzter Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit die Einrichtungsbranche in der DACH-Region prägen und aktiv mitgestalten.